Schwarze Katze mit Gras / © red2000 - Fotolia.com

In Haus und Garten lauern viele Gefahren für unsere Tiere!

Reinigungsmittel und andere Chemikalien, aber auch Pflanzen und Blumen, Medikamente und sogar einige normale Lebensmittel können zur tödlichen Falle werden!

Bitte beachten Sie: Unsere Informationen erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit! Bitte informieren Sie auch bei Ihrem Tierarzt und über entsprechende Fachliteratur!

Gefahrenquellen erkennen und vermeiden

Sie als Tierbesitzer sollten sehr umsichtig und aufmerksam sein und versuchen, möglichst alle Gefahrenquellen für Ihr Tier zu vermeiden.

Verlassen Sie sich bitte nie darauf, dass „Ihr Tier schon weiß, was für es gut ist“, denn es könnte aus Spieltrieb, Neugierde oder Langeweile auch an Dingen herum knabbern, die extrem gefährlich für es sein können. Bitte denken Sie daher für Ihr Tier mit und gestalten Sie Ihr Heim und Ihren Garten tierfreundlich!

In der folgenden Übersicht finden Sie dazu eine Menge hilfreicher Tipps:

Garten- und Zimmerpflanzen

Es gibt viele wunderschöne Garten- und Zimmerpflanzen. Leider können davon eine ganze Reihe für Tiere stark giftig sein! Beispiele sind Maiglöckchen, Tulpen, Osterglocken, Efeu, Oleander, Birkenfeige (Ficus benjaminii), Dieffenbachie oder Weihnachtsstern – um nur einige wenige zu nennen.

Es ist also höchste Vorsicht geboten, denn Ihr Tier könnte sich beim Kontakt mit derartigen Pflanzen – beim Spielen, daran herum knabbern oder gar fressen – schwer vergiften!

Es gibt aber auch viele sehr hübsche und ungefährliche Alternativen. Sie brauchen also nicht auf schönen Zimmer- bzw. Gartenschmuck verzichten – solange Sie wissen, was harmlos ist!

Informieren Sie sich daher bitte sorgfältig (z.B. über die nachfolgenden Links und beim Tierarzt), welche Pflanzen für ihr Tier gefährlich sein können und verzichten Sie entweder ganz darauf oder stellen Sie sie dort auf, wo ihr Tier nicht in Kontakt damit kommen kann!

Kleines Kätzchen mit Pflanze / © Fontanis - Fotolia.com

Übrigens: Auch Blumensträuße, z.B. vom Floristen, können gefährlich für ihr Tier sein – selbst dann, wenn der Strauß gar keine gefährlichen Blumen enthält! Denn die Blumen sind oftmals mit Konservierungs­stoffen oder Schädlings­bekämpf­ungs­mitteln behandelt oder das Blumenwasser enthält Düngemittel. So hübsch die Sträuße also auch sind – bitte stellen Sie sie nur außerhalb der Reichweite Ihres Tieres auf!

Medikamente

  • Ein für den Menschen völlig übliches Medikament kann bei Tieren zu tödlichen Vergiftungen führen – klassische Beispiele sind hier Aspirin und Paracetamol, die für Tiere extrem gefährlich sind!
  • Einzig Ihr Tierarzt kann entscheiden, welches Medikament in welcher Dosis das Richtige für Ihr Tier ist!
  • Das selbe gilt für Mittel zur Parasitenbehandlung! (Beispielsweise können Hunde-Flohmittel für Katzen hochgiftig sein!)

Bitte geben Sie Ihrem Tier Medikamente sowie Mittel zur Parasitenbehandlung ausschließlich nach Absprache mit Ihrem Tierarzt!

Verabreichen Sie nur das tatsächlich für das jeweilige Tier geeignete / verschriebene Medikament bzw. Mittel in der richtigen Dosis!

Medikamente / © grthirteen - Fotolia.com

Lebens- und Genussmittel

Selbst einige uns vielleicht recht harmlos erscheinende Lebens- und Genussmittel
können bei verschiedenen Tieren zu Vergiftungen führen, z.B.

  • Schokolade
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Schnittlauch
  • Rosinen + Weintrauben
  • Avocados
  • Kaffee + Tee
  • Süßigkeiten
  • Thunfisch
  • Rohes Schweinefleisch
  • Alkohol
  • Konservierungsstoffe
  • Tabak (auch aufgeweichte Kippen, Qualm, …)
  • und mehr …
Schokolade - pures Gift für Hund und Katze! / © stockphoto-graf - Fotolia.com

Bitte geben Sie Ihrem Tier nur Futter, das auch tatsächlich für Tiere vorgesehen ist!

Lassen Sie Ihr Tier mit den o.g. Lebens- / Genussmitteln nicht unbeaufsichtigt!

Bitte beachten Sie, dass die Liste keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt!

Informieren Sie sich weiter, z.B. bei Ihrem Tierarzt oder über die folgenden Links, welche Lebensmittel noch gefährlich für Ihr Tier sein können:

Putz- + Reinigungsmittel, Chemikalien …

Zunächst einige Beispiele für gefährliche Produkte:

Bitte beachten Sie, dass diese Liste keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt!

  • Putz- und Reinigungsmittel
  • Waschmittel
  • Pflanzendünger
  • Farben und Lacke
  • Klebstoffe
  • Lösungsmittel
  • Frostschutz
  • Motoröl
  • Benzin
  • Streusalz
  • alle Schädlings­be­kämpf­ungs­mittel wie z.B. Ratten­gift, Schnecken­korn (!), …
  • Unkraut­be­kämpfungs­mittel (Herbizide)
  • Mittel zur Bekämpfung von Pilz­krankheiten (Fungizide)
Putz- und Reinigungsmittel / © monticellllo - Fotolia.com

… und selbst so scheinbar “harmlose” Dinge wie

  • Teebaum- oder Zimtöl,
  • Räucherstäbchen
  • Körperpflegemittel

Bitte bewahren Sie derartige Produkte immer außerhalb der Reichweite ihres Tieres auf!

Achten Sie bitte auch bei der Anwendung dieser Produkte darauf, dass Ihr Tier damit nicht in Berührung kommen kann! Denken Sie dabei auch an “indirekte” Gefahren, wie z.B. Rückstände von Düngemitteln im Blumentopf-Untersetzer bzw. WC-Steine oder Duft-Gels in der Toilettenschüssel, wenn Ihr Tier aus dem Untersetzer oder der Toilettenschüssel trinkt!

Sie selber können also sehr viel für die Sicherheit Ihres Tieres tun!
Wenn Ihr Tier Freigänger ist, denken Sie aber bitte auch daran, z.B. mit Ihren Nachbarn zu sprechen und sie über die Gefahren aufzuklären, die z.B. von Schädlingsbekämpfungsmitteln (Rattengift, Schneckenkorn (!), …) u.a. ausgehen!

Doch was tun, wenn Sie trotz aller Vorsicht den Verdacht haben, dass sich ihr Tier vergiftet haben könnte?

Beobachten Sie bitte Ihr Tier:

  • Verhält es sich irgendwie „merkwürdig“?
    oder
  • Stellen Sie eines oder mehrere der nebenstehenden Symptome fest?
    oder
  • Haben Sie beobachtet, dass Ihr Tier etwas möglicherweise Giftiges zu sich genommen oder eingeatmet hat?
    oder
  • Hat es irgendwelche Rückstände im Fell, am Mäulchen, an den Pfoten oder in Wunden kleben?

Handeln Sie bitte sofort,
es besteht Verdacht auf Vergiftung !

Mögliche Symptome einer Vergiftung:

Einzelne oder mehrere der folgenden Symptome könnten auf eine Vergiftung hindeuten:

  • Blutungen (z.B. Schleim­haut­blutungen)
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Atemnot / Atemlähmung
  • Taumeln / Störung der Bewegungs­koordination
  • Blutdruckabfall
  • Blässe
  • Krämpfe / Lähmungen
  • Speichelfluss
  • Pupillenerweiterung oder -verengung
  • Erregungszustände
  • Benommenheit
  • auffallende Schwäche
  • Koliken

Maßnahmen bei Verdacht auf Vergiftungen

Haben Sie den Verdacht, dass sich Ihr Tier vergiftet haben könnte, sollten Sie bitte SOFORT handeln! Ihr Tier schwebt möglicherweise in akuter Lebensgefahr und Sie sollten es daher sofort zum nächst gelegenen Kleintierarzt bzw. in die nächstgelegene Tierklinik bringen!

Damit der Tierarzt möglichst schnell mit der richtigen Behandlung für Ihr Tier beginnen kann,
sind diese Infos von Ihnen wichtig:

  • Die vermutete Giftquelle
    Wenn möglich, bringen Sie auch die Verpackung und den Beipackzettel mit!
  • Eine Produktbeschreibung des Giftes
  • Den Zeitpunkt der Giftaufnahme
  • Die Menge der Giftaufnahme
  • Die Art der Giftaufnahme
    Z.B. gefressen oder aufgeleckt, eingeatmet, über die Haut / das Fell
  • Angefressenes oder erbrochenes Material; Kot und Urin
    Jeweils separat verpackt

Weitere wichtige und hilfreiche Infos:

  • Was wurde gefüttert bzw. vom Tier gefressen?
  • Hatte es Zugang zu (möglicherweise) giftigen Pflanzen?
  • Hatte es Zugang zu Schädlings- oder Unkraut­­bekämpfungs­­­mitteln oder wurde in seinem Aufenthalts­­bereich oder in der näheren Umgebung mit diesen Mitteln gearbeitet?
  • Wurde es in letzter Zeit gegen Parasiten (Flöhe, Würmer, Milben, …) behandelt?
  • Wurden ihm Medikamente verabreicht bzw. hatte es Zugang zu Medikamenten?
  • Wurde in seiner Umgebung etwas geändert (Bauarbeiten im Haus oder Garten, neue Möbel, neue Pflanzen, neues Spielzeug o.ä.)?

Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen können Sie selbst durchführen:

WICHTIG:

  • Lösen Sie bei Ihrem Tier KEIN Erbrechen aus!
    Es kann daran ersticken oder / und das Gift kann die Speiseröhre und das Maul ein weiteres Mal verätzen!
  • Versuchen Sie NICHT, Ihrem Tier Milch, Eiweiß, pflanzliche Öle o.ä. zu verabreichen!
    Je nach aufgenommenem Gift kann es die Wirkung sogar noch verschlimmern!

Sollte Ihr Tier bereits bewusstlos sein, können Sie versuchen …

  • Die Zunge heraus zu lagern
  • Das Mäulchen von Erbrochenem und Schleim zu befreien
  • Die Atemwege freizuhalten
  • Herzmassage durchzuführen

Sollte Ihr Tier nicht bewusstlos sein und die giftige Substanz ist AUSSEN am Körper,
können Sie situationsabhängig versuchen …

Das Fell, die Haut, die Schleimhäute und Augen Ihres Tieres mit lauwarmem Leitungswasser zu waschen, damit die Substanz nicht weiter vom Körper aufgenommen bzw. von Ihrem Tier abgeleckt wird.
Seien Sie aber vorsichtig und benutzen Sie Handschuhe, damit Sie selbst mit dem Gift nicht in Kontakt kommen!

ABER: Diese Maßnahme darf auf gar keinen Fall den Gang zum Tierarzt ersetzen – und sollte ihn auch nicht verzögern!
Einzig ein Tierarzt kann Ihrem Tier bei einer Vergiftung wirklich helfen; hier zählt buchstäblich jede Sekunde, bis er mit der Behandlung beginnen kann!

Bildnachweis:

Schwarze Katze mit Gras / © red2000 – Fotolia.com
Kleines Kätzchen mit Pflanze / © Fontanis – Fotolia.com
Medikamente / © grthirteen – Fotolia.com
Schokolade – pures Gift für Hund und Katze! / © stockphoto-graf – Fotolia.com
Putz- und Reinigungsmittel / © monticellllo – Fotolia.com