Manche Tierbesitzer befürchten bei einer frühen Kastration (mit etwa 4-5 Lebensmonaten) gesundheitliche Schäden wie Harnwegsprobleme oder ein insgesamt vermindertes Wachstum bzw. haben Bedenken, ihr Kater würde nicht mehr den katertypischen „dicken“ Kopf ausbilden.
Aus wissenschaftlicher Sicht lassen sich diese Befürchtungen im Allgemeinen (Anmerkungen zur Harnwegsproblematik s. unten!) aber nicht bestätigen, inzwischen gibt es dazu viele Erfahrungswerte.
Dennoch wird vielfach lieber erst die Geschlechtsreife (bei der Kätzin etwa 6.-10. Monat, beim Kater etwa 8.-10. Monat) abgewartet. Als Merkmal dient hier meist die erste Rolligkeit der Katze bzw. das Harnmarkieren des Katers (s. auch Stichwörter Rolligkeit, Harnmarkierung).
Aber: Häufig tritt die tatsächliche Geschlechtsreife bei Kätzinnen schon sehr viel früher ein, oft sogar schon im Alter von nur 3-4 Monaten! Wenn dann die ersten Anzeichen einer Rolligkeit nicht erkannt werden und das Tier ins Freie gelassen wird, kann selbst dieses Jungtier schon trächtig werden!
Und auch Kater gewöhnen sich das einmal „liebgewonnene“ Harnmarkieren nicht unbedingt wieder ab …
Da es also aus medizinischer Sicht keine Einwände gegen eine Früh-Kastration gibt, spricht in der Regel nichts dagegen, das Tier auch beizeiten kastrieren zu lassen, wenn es wichtig ist, dem Tier Freigang zu gewähren und dennoch eine Trächtigkeit sicher vermieden werden soll.
Harnwegsproblematik
Katzen neigen ganz grundsätzlich zur Bildung von Harnsteinen. Da Katzen im Allgemeinen (zu) wenig trinken, dickt der Urin oftmals ein und zusätzlich wird das Harnsystem nicht ausreichend „gespült“.
Kastrierte Kater scheinen nun, unabhängig davon, in welchem Alter die Kastration vorgenommen wurde, aufgrund ihrer Anatomie tatsächlich etwas anfälliger für Harnsteine zu sein, auch wenn – wie bereits erwähnt – selbst unkastrierte(!) Katzen von Natur aus zu dieser Erkrankung neigen.
Wir können zwar aus unserer Erfahrung heraus die Beobachtung mit kastrierten Katern nicht bestätigen, möchten Sie aber dennoch für das Thema sensibilisieren, damit Sie entsprechend vorsorgen können:
Da Übergewicht und Bewegungsmangel das Risiko einer Erkrankung erhöhen, ist es hier besonders wichtig, auf eine vernünftige und gesunde Ernährung sowie genügend Bewegung zu achten, um wirksam vorzubeugen!