Kater Mario aus Raum Kiel erzählt …
„Es war eine eisig kalte und nasse Nacht, als wir gefunden und gerettet wurden.
Wir sind hinter einer Firma in einem Holzstapel geboren, und unsere Mama versorgte uns mehr schlecht als recht. Sie war eigentlich noch viel zu jung und zu klein, um schon eigenen Nachwuchs zu haben und sie war völlig überfordert mit uns.
Aber darauf nimmt die Natur keine Rücksicht. So bekam sie eines Tages uns vier – die drei Brüder Luigi, Peach und mich sowie unsere kleine Schwester Daisy. Mama hatte viel zu wenig Milch und war selbst sehr dünn, aber irgendwie schaffte sie es trotzdem, uns drei Wochen durchzubringen. Aber uns ging es nicht gut. Wir hatten schlimmen Schnupfen, hatten ganz viele krabbelnde Untermieter und auch wir waren sehr mager.
Mama verschwand an einem frühen Morgen, und keiner von uns weiß, was mit ihr passiert ist. Wir vermissten sie unendlich und warteten stundenlang auf ihre Rückkehr, doch sie kam einfach nicht wieder. Als es dunkel wurde und unsere Verzweiflung immer größer wurde, fassten wir den Entschluss, Mama zu suchen.
Mit unseren gerade einmal drei Wochen war das eine riesige Herausforderung für uns, und so nahm unser Schicksal seinen Lauf.
Wir blieben ganz eng zusammen, als wir uns den Weg durch den Holzstapel suchten und noch enger, als wir draußen waren. Es regnete und es war bitter kalt. Wir riefen nach ihr, doch sie antwortete nicht. Keiner hörte uns …
Wir liefen weiter und plötzlich wurde es gleißend hell und laut. Riesengroße knatternde Klapperkisten rasten an uns vorbei und bespritzten uns mit Wasser. Wir hatten furchtbare Angst, wussten überhaupt nicht mehr, was wir tun sollten und blieben so einfach zitternd auf dem Weg sitzen.
Nach langer Zeit kam eine riesige Katze und ein Mensch auf uns zu. Im ersten Moment dachten wir an unsere Mama, aber diese Riesenkatze machte andere Geräusche und roch völlig fremd. Wir retteten uns in ein Gebüsch und verharrten dort regungslos, bis das seltsame Duo aus unserem Blickfeld verschwand.
Kurz darauf kam der Mensch jedoch zurück, und bevor wir noch reagieren konnten, wurden wir einer nach dem anderen eingefangen und in eine Kiste gesetzt. Wir waren so müde, uns war schrecklich kalt und wir waren starr vor Angst, also ließen wir es einfach zu.
Es schaukelte eine ganze Weile, und als der Deckel unserer Kiste aufging, waren wir in einem warmen Raum und hatten Futter vor der Nase. Nachdem wir uns ein wenig gestärkt hatten, wurde der Deckel auch schon wieder zugeklappt und wir fanden uns in einer der lauten Klapperkisten wieder. Mittlerweile war uns etwas wärmer, und zusammen mit unseren vollen Bäuchen kehrten auch unsere Lebensgeister zurück. Also protestierten wir die ganze Fahrt über lautstark und riefen unsere Mama. Aber es war vergebens, sie kam einfach nicht, um uns zu trösten.
Wenig später ging der Deckel wieder auf und man packte uns und sprühte uns mit einem fiesen, stinkenden Zeug ein. Danach kamen wir in eine große Kiste mit Gittern, was sehr beängstigend war. Als es dann aber gleich wieder Futter gab, beruhigten wir uns schnell. Dazu war es kuschelig warm, und als es dunkel wurde, schliefen wir alle zufrieden und satt ein.
Die Zeit danach war toll!
Wir erkannten sehr schnell, das die neuen Menschen immer leckeres Futter für uns bereit hielten, und so dauerte es nicht lange, bis wir ihnen schnurrend unsere Dankbarkeit zeigten. Wir mussten auch gar nicht so lange in dem Käfig bleiben und trafen schon bald auf eine ganze Gruppe kleiner Artgenossen, deren Anführer Idefix hieß.
Er wurde unser bester Freund und wir hatten alle eine lustige und spannende Zeit miteinander. Später zogen wir alle in die Arche ein und hatten dann ein riesiges Zimmer mit Außengehege und tollen Baumstämmen. Hier konnten wir richtig toben und spielen, und so wuchsen wir zu stattlichen jungen Katern und Katzen heran.
In den letzten Monaten gab es viele Veränderungen. Idefix, unser Bruder Peach und einige andere unserer Gruppe verließen uns und zogen in neue Familien, wir bekamen neue Freunde, die nach einer Weile auch wieder gingen und schließlich bekamen wir ein ganz neues Zimmer mit anderen Kumpeln.
Anfangs war das alles sehr spannend und auch ein bisschen unheimlich, aber unsere Pfleger waren die gleichen geblieben und mit einigen Leckerchen gewöhnten wir uns schnell ein.
Ich, Mario, und mein Bruder Luigi fanden in dieser neuen Gruppe Spaß daran, das kleine Huzelchen zu ärgern. Sie ist eine recht kleine Kätzin und guckt immer so verwöhnt. Irgendwie nervte sie uns ständig. Es machte uns daher richtig Spaß, sie zu jagen, zu hauen und auf den Deckenbalken zu scheuchen. Und wenn es Futter gab, mussten wir sie nur böse angucken und schon verschwand sie. Wir fanden das sehr lustig – unsere Pfleger und Huzelchen aber nicht.
So bekamen wir letztendlich unser ganz eigenes Zimmer. Und mal ehrlich, was konnte uns besseres passieren?!
Hier ist keiner mehr, der uns nervt, unser Futter will, uns doof anguckt oder uns unsere Menschen wegnimmt. Wir bekommen nämlich auch ab und zu Besuch, und den müssen wir nun endlich nicht mehr teilen. ♡ ♡ ♡
Unsere Pfleger sagen, dass „Weihnachten vor der Türe steht“. Wir haben zwar geguckt, aber niemanden gesehen. Komisch …
Aber es hat offenbar die Wirkung, dass es in den letzten Tagen so viele neue Körbchen, Stinkekissen, Spielzeug, Futter und Leckerchen gab. Unsere Pfleger sagen auch, dass einige Katzen ihre Geschichten erzählt und damit ganz viele Menschen berührt haben und dass jetzt die Postbotin nur noch am Schwitzen ist …
Längst nicht alle von uns haben ihre Geschichte erzählt, aber alle haben ganz tolle Geschenke bekommen, auch wir. ♡ ♡ ♡
An dieser Stelle möchte wir uns daher im Namen aller unserer Kumpel, Freunde, Pfleger, Helfer und Betreuer ganz, ganz herzlich bei Euch bedanken! ❤️ ❤️ ❤️ Das ist wirklich das schönste Weihnachtsfest, das wir bisher erleben dürfen.
Einen kleinen Wunsch haben wir aber trotzdem noch …
Wir haben mitbekommen, dass folgende Kumpel neue Paten bekommen haben:
- Nila und Elvis
- Belly und Nala
- Schnurri
- Findus und Janbo
- Cowboy und Fila
- Möhrchen
- Kaspar
- Huzelchen (ja, sogar Huzelchen!)
- Cooper
- Skinny und
- Pony Emma
Womöglich dauert es ja noch ganz lange, bis wir ein eigenes Zuhause bekommen … Und mit so lieben Paten wäre diese Zeit natürlich viel schöner. Wir haben mitbekommen, wie sie immer wieder kommen und mit ihren Patenkatzen spielen, schmusen und kuscheln und sie mit Leckerchen verwöhnen … ♡ ♡ ♡
Vielleicht findet der Weihnachtsmann ja, dass auch wir solche lieben Menschen verdient haben?
Bis auf die Ausnahme mit dem ollen Huzelchen sind wir nämlich wirklich immer ganz super brav und machen überhaupt keine Dummheiten oder sowas. Ehrlich! …
Wir würden uns riesig freuen und wünschen Euch Zwei- und Vierbeinern ein schönes und friedliches Weihnachtsfest!“ ❤️ ❤️ ❤️